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Neue Autorität

Neue Autorität -
in Beziehung bleiben, statt zu kämpfen und zu „gewinnen“

Die Neue Autorität ist ein systemtheoretischer Ansatz für Personen mit Führungs- oder Erziehungsverantwortung. Im Coaching-Prozess der Neuen Autorität wird die Präsenz der Personen mit Führungsverantwortung (Eltern, Lehrkräfte, Führungskräfte, etc.) reflektiert und gestärkt. Mithilfe der Selbstreflexion werden eine gewaltlose Haltung und Handlungsoptionen für die Gestaltung einer positiven wie respektvollen Beziehungs- und Entwicklungskultur für alle Beteiligten erarbeitet.

Reflexion der eigenen Haltung und Handlungen

Als zentraler Punkt der Systemischen Autorität steht die Präsenz der erziehungs- oder führungsverantwortlichen Person. Präsenz kann als bewusste Wahrnehmung der eigenen Person verstanden werden. Dazu gehört die Wahrnehmung des Körpers, der eigenen Emotionen, der inneren Wertvorstellungen wie auch der eigenen Absicht im Handeln und der gefühlten Handlungsfähigkeit. Weiter spielen auch der Kontext und das Unterstützer:innen-Netzwerk eine wichtige Rolle, um die eigene Präsenz zu reflektieren.

Ziel der Reflexion ist es, die Präsenz (wieder-)herzustellen, um Beziehungen zu stärken und Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten, um einen entwicklungsfördernden Raum für die Kinder, Jugendlichen oder Mitarbeiter:innen zu ermöglichen.

Ziel ist es nicht, den Kampf über Macht zu gewinnen, sondern das eigene Verhalten und das persönliche Wirken zu überprüfen und zu verändern – ganz nach dem Motto „Ich kann dich nicht ändern, aber ich kann mein Verhalten ändern und das verändert alles.“

Macht mit .. statt Macht über .. – das „Wir“ gewinnt

Viele Menschen sind mit einem alten Konzept von Macht aufgewachsen, geprägt durch die Kriegs- und Nachkriegszeit beruhte die Weltsicht darauf, Macht mit Herrschaft gleichzusetzen. Dem anderen konnte der eigene Wille aufgezwungen werden und Entscheidungen wurden durch hierarchische Strukturen von oben herab getroffen. Dieser triviale und lineare Glauben von „Ich bestimme über dich“ löst sich in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung zunehmend auf. Wir wollen selbst und frei bestimmen. Staatliche Institutionen, Konzerne oder Politiker:innen verlieren zunehmend an Vertrauen und somit Autorität. Dieser Autoritätsverlust ist nicht nur auf gesellschaftlicher Ebene, sondern eben auch auf Erziehungs- und Führungsebene deutlich zu beobachten. Mitarbeiter kündigen häufig nicht ihren Job, sondern eben ihren Vorgesetzten.

Macht mit.. ermöglicht sozialen Systemen das blockierte Feedback der alten Strukturen aufzulösen und aus den Feedbackschleifen zu lernen. Wenn sich die Teile selbstorganisiert in ein größeres Ganzes einfügen, treten Eigenschaften auf, die der Einzelne nicht erwirken könnte. Erweiterte Verbindungen vergrößern die Möglichkeiten und bewirken das Gefühl von einer Gemeinschaft unterstützt zu werden.

„Macht mit .. bedeutet sich verletzlich zu zeigen, sich tragen zu lassen und in Beziehung zu treten, um die daraus kollektive Kraft zu nutzen und für ein gemeinsames, größeres Ziel einzustehen.“

In unserer heutigen Status- und Karriere-Gesellschaft und den weltweiten Katastrophen und Kriegen ist es kein Wunder, dass wir in einer endlosen Schleife von höher, breiter, weiter, MEHR stecken und anderen Menschen im „Kampfmodus“ begegnen. Jene, die nicht „kämpfen“ oder bereits viel gekämpft haben, erleben eine Ohnmacht. Diese Handlungsunfähigkeit führt zum Rückzug, zu psychischen Erkrankungen und auch zum Verlust von Zuweisungen von (staatlichen), aber auch wirtschaftlichen Autoritäten.

Ein systemischer Blick auf Autorität

Das „böse“ Wort Autorität wird häufig mit Unterdrückung und Machtausübung durch hierarchische Strukturen assoziiert. Dabei scheint eine Gesellschaft ohne Autorität nicht denkbar, so schreibt Hannah Arendt, dass „eine Gesellschaft ohne Autorität nicht bestehen kann, denn Autorität regelt die zwischenmenschlichen Beziehungen“. Diese zwischenmenschlichen Beziehungen entscheiden darüber, wer Autorität besitzt und wer nicht, denn für sich allein kann Mensch keine Autorität sein.

Autorität entsteht durch freiwillige Zuschreibung innerhalb menschlicher Beziehungen und basiert auf Glauben, Werte und Vertrauen gegenüber der Autoritätsperson.

Die Leitplanken der Neuen Autorität: 
Werte-Dreieck und Humanistische Psychologie

Während meiner Ausbildung zum „Coach für Neue Autorität“ wiederholte die Dozentin immer wieder, dass „die Neue Autorität keine Methode ist, sondern eine Haltung“. Die zu entwickelnde und kontinuierlich zu reflektierende Haltung hat einige klare Leitpunkte, die während des Prozesses nach der Neuen Autorität immer wieder zum Vorschein kommen.

Werte-Dreieck

Als erziehende oder mitarbeiterführende Person zeigt sich die eigene Haltung in der Beziehung zum Kind/Jugendlichen oder zum Mitarbeiter. Erziehungs- oder führungsverantwortliche Personen sind für die Beziehung verantwortlich.

Das Werte-Dreieck berücksichtigt drei wichtige Grundbedürfnisse des Menschen und dient auch als Tool zur Selbstreflexion. In der Reflexion wird das eigene Handeln auf Beziehung, Sicherheit und Selbstbestimmung überprüft.

1. Bindung/Beziehung: 
Welche Haltung der Beziehung und Kooperation habe ich gegenüber meinen Mitmenschen? Bin ich gesprächsbereit? Schaffe ich einen vertraulichen Rahmen für ein gutes Miteinander?

2. Sicherheit: 
Schaffe ich es ein sicheres und klares Gegenüber zu sein?

3. Autonomie: 
Habe ich transparent und selbstbestimmt gehandelt und dies auch für meinem Gegenüber zu gelassen? Habe ich die Autonomie meines Gegenübers gewahrt, oder sollte die Person sich in eine Richtung verändern, die ich mir gewünscht habe?

Humanistische Psychologie: Die Guten Gründe

Neben der systemischen Perspektive, wo die Beziehungen in den Fokus rücken, bedient sich die Neue Autorität einiger Erkenntnisse der humanistischen Psychologie.

Eine Folge ist, dass das Verhalten von Person und Bedürfnis getrennt wird. Eine Person, die ein dysfunktionales Verhalten zeigt (z.B. Kontrollzwänge) ist nicht gleich „schlecht“, sondern übt dieses Verhalten aus, um ihre Bedürfnisse (z.B. Sicherheit) zu befriedigen. Der Kontrollzwang zeigt sich als eine erlernte Verhaltensweise, um sich in Sicherheit zu wissen. In der Arbeit der Neuen Autorität geht es dann um die „guten Gründe“ – also wozu dient der Person ihr Kontrollzwang? Dieser bedürfnis- und ressourcenorientierte Blick ermöglicht eine neue Perspektive für die Arbeit mit Menschen, die herausfordernde Verhaltensweisen zeigen. Weiter unterstreicht die humanistische Psychologie die Selbstverantwortung, Autonomie und Entscheidungsfreiheit von Menschen, die auch in die Arbeit der Neuen Autorität übertragen wurden.

Die Neue Autorität liefert als Haltungs- und Handlungskonzept neue Perspektiven. Vielleicht auch für Ihre Arbeit?

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