Die Kraft der Gemeinschaft

Egal ob du lieber alleine arbeitest oder ein wahrer Teamplayer bist- gemeinsam geht halt (fast) immer mehr. Dies gilt aus meiner Sicht nicht nur bei der Bewältigung von Aufgaben und dem Erreichen von Zielen, sondern auch im Coaching. Daher werden meine Einzelcoachings von einem Gruppenformat begleitet. Im Folgenden beschreibe ich die „Kraft der Gemeinschaft“ und warum ich es als wichtig empfinde, das Coaching um ein Gruppenformat zu erweitern.

Sicherer Rahmen

Zunächst ist einmal der Rahmen zu klären, denn die Voraussetzung für eine gut funktionierende Gruppe ist das Setzen klarer Bedingungen. In der Gruppe wie auch im Einzelcoaching nutze ich den Slogan meines Erlebnispädagogik-Ausbilders (N.E.W. Freiburg): „Mach doch was du willst“ ..und erweitere diesen um die Worte „,und doch achte auf dich und deine Mitmenschen.“ Gewisse Regeln wie eine entschiedene Verbindlichkeit, eine vertrauensvolle Kommunikation und eine „Schweigepflicht“ gehören für mich zum Rahmen der Gruppenarbeit wie das Amen in der Kirche.

Zeugenschaft

Nun zum Gruppencoaching und warum ich es als wichtig empfinde Teil einer Gruppe zu sein. Dies bedeutet am Leben und am Veränderungsprozess der anderen teilzuhaben- Mitgefühl zu entwickeln für die Leiden und natürlich besonders für die Erfolge der Anderen. Wir erleben Selbstwirksamkeit, das aktive Zuhören sowie das Geben und Nehmen von Herzen.

Natürlich hast du genügend „Zeugen“ um dich herum- deine Familie, deine Freunde, deine Kolleg:innen und doch ist es etwas anderes in einem Rahmen zu sein wo sich Menschen öffnen für ihre und deine Themen. Wie ein weißes Blatt lernen andere Menschen dich kennen und hegen weniger „Schubladendenken“ und „so ist der/die halt immer gewesen“, sondern öffnen sich dir im gegenwärtigen Moment und sind Zeugen deines Veränderungsprozesses.

Du bist nicht alleine.

In der Gruppe erleben wir uns nicht nur als Mensch mit Anliegen, sondern können eigene Erfahrungen teilen oder einfach ein „zuhörendes“ Ohr schenken. In der Gruppe gehört zu werden hat seine eigene Qualität und ist durch wenig zu ersetzen. Wir sehen die anderen und erleben sie als ein Spiegel unserer Selbst.

Außerdem erfahren wir häufig unsere eigene Geschichte durch die der anderen. In verschiedenen Settings, z.B. bei einer Supervision, hören wir wie eine Person von einer Situation erzählt, die du selbst in ähnlicher Form erlebt hast. Vom Umgang mit der Situation des anderen Gruppenmitglieds lernst du dazu- ohne deine eigene assoziierte Geschichte zu erwähnen.

The best way to cheer yourself up is to try to cheer somebody else up. Was Mark Twain schon vor langer Zeit wusste, ist längst als Selbstwirksamkeit wissenschaftlich geprüft. Wer gibt, der nimmt und wird sich seiner eigenen Fähigkeiten bewusst. Halt geben und nehmen ist eine essentielle Kraft der Gemeinschaft. Heutzutage lösen sich die traditionell engen familiären Rollenbilder immer stärker auf, sodass wir weniger Anker zur Verfügung haben, um aufgefangen zu werden oder die Möglichkeit haben, selbst Anker zu sein.

Feedback geben & erhalten.

Das Teilen von Erfahrungen in der Gruppe habe ich schon erwähnt und so gibt es für mich wichtige Regeln für das Miteinander im Gruppencoaching- wir teilen wertschätzendes, offenes und ehrliches Feedback. Authentizität und Ehrlichkeit sind grundlegende Werte, um wirklich wachsen zu können, auch wenn das mal wehtut.

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